Roman nach einer wahren Geschichte
Hera Lind
Dieser Roman wurde einer wahren Geschichte nachempfunden. Er beginnt in einem Seniorenheim mit dem Wiedersehen der Geschwister Bruno und Lotte, die sich jahrzehntelang aus den Augen verloren hatten. Ihre Eltern waren in den 1950er-Jahren mit der ganzen Familie von Südbayern nach Leipzig gezogen, da der Vater eine hochdotierte Anstellung gefunden hatte. Die neue Umgebung stellte eine große Herausforderung dar und belastete vor allem die Mutter. Bald wurde mit dem Bau der Mauer eine Rückkehr in die Heimat unmöglich. Der musikalisch hochbegabte Bruno, gerade frisch verheiratet und Vater geworden, nutzt seine Stellung, um spontan und ohne Wissen seiner Angehörigen, in „den Westen zu machen“. Die Familienangehörigen stehen unter Schock und erleiden massive Repressalien des DDR-Regimes. Als Bruno den Vater bittet, seiner Frau und dem Baby zur Republikflucht zu verhelfen, gerät das Leben der Familie vollkommen aus den Fugen…
Die Autorin bereitet die ernste und aufwühlende Thematik authentisch auf und zieht den Leser schnell in den Bann. Sie macht deutlich, welchem Druck, welchen Schikanen und welcher Angst DDR Bewohner mit Westkontakt ausgesetzt waren.
In Parallelerzählungen schlägt sie den Bogen die heutige Zeit und schildert, welch erschreckende Auswirkungen traumatische Erlebnisse auch Jahrzehnte später noch haben.
Ich war in diesem Jahr mit den Auswirkungen traumatischer Erlebnisse aus der Kindheit meines Vaters konfrontiert und habe viele Parallelen festgestellt. Das Buch ist für mich eines der bewegendsten Bücher seit langer Zeit.
Hera Lind studierte in Köln Germanistik und Theologie, erzielt mit ihren Büchern regelmäßig sensationelle Erfolge. Sie lebt mit ihrem Ehemann in Salzburg.
Über alle Grenzen. Roman nach einer wahren Geschichte
Hera Lind
Diana Verlag
10,99 Euro (Taschenbuch), auch als e-book erhältlich
